Aktuelles
Nachberichterstattung
Historischer Abend am 12.11.2024 der besonderen Art
In der bis auf den letzten Platz gefüllten Galerie berichtete Herbert Remmler über seine
Erlebnisse in Irland.
Am 16.Oktober 1945 hatte die Kinderärztin Dr. Kathleen Murply die Organisation
„Savw the German Children Society“ mit dem Ziel gegründet, hungernde deutsche Kinder in irische Familien unterzubringen und versorgen zu lassen.
„Operation Schamrock“ , zu Deutsch „Kleeblatt“ hatten die Verantwortlichen das Unternehmen getauft.
Im Juli 1946 fand der Transport deutscher Kriegskinder und-waisen aus den Trümmern der zerbombten Städte von Deutschland nach Irland statt.
Herbert Remmler, damals neun Jahre alt, kam 1946 in die Auswahl des irischen Roten Kreuzes für den Kindertransport nach Irland.
Herbert Remmler berichtete als Zeitzeuge von seinen Erlebnissen und von der liebevollen ,fürsorglichen Aufnahme in Irland, die prägend für sein weiteres Lebens war. Er dokumentierte diese Eindrücke mit Fotografien aus der Zeit seines Aufenthaltes.
Im ländlichen Mayo weilte er bei einer katholischen Farmerfamilie im Dörfchen Ballinlough, wo er glückliche Zeiten verleben durfte.
Nach dreijährigem Aufenthalt in Irland zog es ihn nach Deutschland zu seiner Familie zurück.
Mit tiefer Dankbarkeit schaut er auf die Zeit in Irland zurück. Wir hatten kein Strom, kein fließendes Wasser, keine Heizung und kein Klo, aber wir waren glücklich und zufrieden, resümiert Herbert Remmler.
Aktive Vereinsarbeit leisten unsere Vereinsfreunde
Neben ihrem regelmäßigen Einsatz beim Mühlendienst an den Wochenenden unterstützt Ruth tatkräftig die Gartenarbeit, insbesondere die Pflege der Blumenbeete.
Der Schleifmühlengarten wird von unseren Besuchern als grüne Oase geschätzt- ein Ort, in dem man die Seele baumeln und die Hektik des Alltags hinter sich lassen kann.
Die entspannende Atmosphäre des Gartens lädt zum Verweilen ein und belohnt damit die Mühen unserer Vereinsfreunde, die ihn mit viel Hingabe gepflegt haben.
Einladung in die Kreativ-Werkstatt der Schleifmühle am 22.10.2024
Mitmachen lohnt sich immer !!!!
Die Kreativität der Kinder kannte am 22.10.2024 keine Grenzen; sie konnten nähen, Figuren basteln und Steinbilder gestalten.
Unter der Anleitung von Hannelore Karnatz hatten Mädchen und Jungs die Gelegenheit, mit Nadel und Faden Täschchen zu nähen ,die sie anschließend mit nach Hause nehmen konnten.
Viel Phantasie war auch bei der Gestaltung von Steinbildern angesagt. Und so machten sich die Mädchen und Jungs an die Gestaltung einer Holzscheibe oder eines Holzherzes. Jede Holzscheibe wurde einzigartig, einige leuchtend bunt, während andere schlicht gehalten waren. Sie alle sind ein Mitbringsel von der Schleifmühle.
Unsere Vereinsfreundin Rita Patzke gestaltete gemeinsam mit den Kindern fantasievolle Figuren. Neben viel Kreativität war dabei besonders Fingerspitzengefühl gefragt. Umso größer war die Freude der Kinder über ihre gelungene Figur, die ein Unikat ist und in keinem Geschäft zu kaufen gibt.
Herbstfest bei strahlendem Sonnenschein und vielen zufriedenen Besuchern am 20.10.2024
Rund 1.730 Besucher folgten der Einladung der Schleifmühle zum Herbstfest.
Ein rundum gelungenes Fest ,das durch zahlreiche typische Aktionen der Schleifmühle bereichert wurde und bei dem 31 Kunsthandwerker ihre Waren präsentierten.
Michael Zimmermann, Peter Ulonska und Klaus Funk haben während laufender Vorführungen der Schleifmühle hunderten Besuchern anschaulich das Granitschleifen erklärt.
Drei Vorführungen der Großen Steinsäge, kommentiert vom Schleifmüller Waldemar Leide, zogen zahlreiche Besucher an. Ein großer Anziehungspunkt war das Schmieden am Amboss mit Rolf Otto. Weiterhin wurde die faszinierende Kunst der historischen Edelsteinschleiferei von unserem Vereinsmitglied Harald Albrecht vorgestellt. Das Kinderschminken und die vielfältigen handgefertigten Produkte der Kunsthandwerker rundeten das Programm ab.
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt : Die Bratwurst und
die reichhaltige Auswahl an selbstgebackenen Torten und Kuchen erfreuten sich großer Beliebtheit.
Der Schleifmühlengarten bot ausreichend Platz zum gemütlichen Verweilen, Klönen und Entspannen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Vereinsmitglieder , die tatkräftig zum Erfolg unseres Herbstfestes beigetragen haben!!
Die eigene Traubenernte und deren sorgfältige Verarbeitung zu einem köstlichen Wein erfordert viel Hingabe und steht unter der erfahrenen Leitung von Hans Kowacs und Waldemar Leide.
Peter Ulonska füllt den Wein in die Gärbehälter um, nachdem Hefe zur Gärung hinzugefügt wurde, um den Zucker im Traubensaft in Alkohol und Kohlendioxid umzuwandeln. Dieser Prozess dauert je nach Wein und Temperatur einige Wochen.
Die erste Verkostung wurde von Sigi Ulonska und Ute Wendt vorgenommen. Unser Winzer Hans Kovacs hat den Fliederweißen als vielversprechend beurteilt. Gewonnen wurden 55 Liter von 75 kg Trauben .
Das erste Weinfest mit Verkostung des eigenen Weins kann im nächsten Jahr im Schleifmühlengarten stattfinden.
217. Historischer Abend am 08.10.2024
Am 08.10.2024 folgten zahlreiche Gäste der Einladung zu einem besonderen Historischen Abend in die Schleifmühle.
Die Autorin Martina Weiss las aus ihrem Buch „Du musst das Leben nicht verstehen“ vor. Die Zuhörer lauschten den Erzählungen über die Lebenswege und prägnanten Augenblicke einer Protagonisten, die unter anderem als Keramikerin tätig war. Die Höhen und Tiefen ihres Lebensweges werden von der Protagonistin authentisch und ohne Sentimentalität geschildert. Die Zuschauer erfahren, wie sie ihren Alltag gestaltet, was ihre Partnerschaft erfüllt und wie sie mit Krisen umgeht.
Das freimütige und nüchterne Erzählen zog das Publikum in seinen Bann.
Die Musikbegleitung durch Ines Wassermann rundete das Programm harmonisch ab.
Nachberichterstattung zur Veranstaltung „ Lebendiges Museum“ am 04.10.2024 – ein Fest für die ganze Familie
Unerwartet viele Besucher fanden am 04.10.2024 anlässlich der Feier der Deutschen Einheit den Weg in die Schleifmühle. Es gab viel zu hören, zu sehen und zu erleben.
Der Frühschoppen zog bereits zahlreiche Fans von“ De Schweriner Klönköpp“ an. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und die Stimmung war fröhlich, eingebettet in der idyllischen Atmosphäre des Schleifmühlengartens.
Eine Bastelstraße lockte viele Kinder an, die mit Begeisterung kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien, insbesondere mit Steinen, anfertigten. Die Kinder erhielten dabei Unterstützung von Rita Patzke, Ingelore Martens, Ruth Jäckel, Dagmar Reinisch, Sabine Wiebe und Erika Hellmich.
Das Dorftheater Siemitz lud zu zwei Nachmittagsvorstellungen ein. Der Veranstaltungsraum war bis auf den letzten Platz mit erwartungsvollen Kindern gefüllt. Und dann : Ein Clown kommt auf die Bühne und erzählt den Kindern das Märchen vom Froschkönig. Strahlende Kinderaugen verfolgen fasziniert das Schauspiel..
Zwei Mühlenführungen vom Schleifmüller Waldemar Leide mit Einführung in die Geschichte der Schleifmühle und ihre Bedeutung für die Region waren gut besucht.
Die Inbetriebnahme des Wasserrades und des Schleifprozesses wurden demonstriert. Hautnah konnten Besucher erleben, wie Granitfindlinge geschliffen werden.
Auch für das leibliche Wohl war durch die Mithilfe von Claudia Richter, Heide Marie Glanz und Martina Winter gesorgt.
Kaffee, Kuchen und frisch gebackene Waffeln nahmen die Gäste freudig an.
Michael Zimmermann sowie Sigrid und Peter Ulonska sicherten den Mühlenbetrieb ab.
Ein herzliches Dankeschön an alle Vereinsmitglieder, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!
Die Veranstaltung wurde aus Mitteln des Bürgerfonds durch das Land M-V gefördert.
Weinlese am Freitag, den 20.09.2024
Die Vereinsmitglieder des Stadtgeschichts-und-museumsverein e.V. bewirtschaften den Weingarten an historischer Stelle in unmittelbarer Nähe zur Schleifmühle.
Bereits 1757 – 1875 wurde hier der Wein für den herzoglichen Hof angebaut.
Alles begann im Jahr 2018 mit drei Rebstöcken, die der Verein als Geschenk von der pfälzischen Weinprinzessin erhielt.
Mit großem Engagement und erheblichem körperlichen Einsatz machten die Vereinsmitglieder den Weingarten urbar, pflanzten und pflegten die Weinstöcke.
Mittlerweile wachsen und gedeihen 98 Weinstöcke auf dem südlich ausgerichteten Hanggelände entlang der historischer Trockenwand.
In Anwesenheit der Weinprinzessin in Begleitung ihres Opas Hans Kovacs haben zahlreiche Vereinsmitglieder die Weinlese am 20.09.2024 ab 10:00 Uhr durchgeführt.
Aufgrund von späten Frosttagen im Frühjahr ist die Ernte nicht so erfolgreich wie im Vorjahr verlaufen. Leider konnten daher nur 70 kg Weintrauben geerntet werden. Die Weintrauben sollen auch in diesem Jahr zu Wein verarbeitet werden.
Die Trauben wurden nach der Weinlese sofort gewaschen und gequetscht. Die Maische der Weintrauben wurde danach in Gärbehälter abgefüllt. Jetzt gilt es den Gärprozess abzuwarten.
Am 13.09.2024 erreichte die Schleifmühle einen besonderen Meilenstein: der 10.000 Besucher des Jahres wurde von Schleifmüller Waldemar Leide und Michael Zimmermann begrüßt.
Die Freude war auf beiden Seiten groß, da dieses Ergebnis die Beliebtheit und den Erfolg der historischen Schleifmühle als touristische Attraktion unterstreicht.
Kerstin Neubauer und Frank Zelner verbringen ihren Urlaub in Schwerin. Der Besuch der Schleifmühle war ein absolutes Muss für die Familie. Beide kommen aus Görsdorf und leben dort in einer restaurierten historischen Bachmühle. Ihr Interesse für die historischen Mühlen in Deutschland ist daher groß.
Von der Schweriner Schleifmühle mit ihrer intakten Schauanlage zeigten sie sich begeistert.
Die Schleifmühle ist heute ein technisches Museum und vermittelt Besuchern einen lebendigen Einblick in die alte Handwerkskunst und die Technik des Schleifens mittels Wasserkraft.
Zu den Gästen der Schleifmühle gehören vorwiegend Touristen aus ganz Deutschland. Bei den Vorführungen wird der historische Betrieb der Mühle den Besuchern demonstriert, indem das das funktionstüchtige Wasserrad und die mit Wasserkraft betriebene Schleifanlage in Gang gesetzt wird. Noch heute werden Granitsteine aus der Region demonstrativ durchgeschliffen. Die funktionstüchtige Anlage der Schweriner Schleifmühle ist einmalig in Europa.
Das Besucherinteresse zeigt, wie wichtig der Erhalt solcher historischen Orte für das kulturelle Erbe und die öffentliche Bildung ist.
Im August 2024 konnte der Schweriner Thomas Helms Verlag mit mehr als 400 Büchern und fast 70 Gästen aus ganz Deutschland, aus Polen und Dänemark in der Schleifmühle sein 30jähriges Jubiläum feiern. Die Gäste sollten keine Geschenke mitbringen, sondern etwas in die eigens gebaute Spendekiste für die Schleifmühle packen. Alle Gäste waren so begeistert von der Mühle und dem schönen Garten, dass mehr als 1.000 € zusammen kamen, die der Verlag auf 1.500 € aufgerundet hat!
Und Mitglieder des Stadtgeschichte- und -museumsvereins sind Thomas Helms und seine Frau Sabine Bock auch gleich noch geworden.
Weinernte im historischen Weingarten
Das warme Wetter in diesem Jahr ist den 36 Weinstöcken auf dem Gelände am Gartenberg in der Nähe der Schleifmühle gut bekommen. Die von Mitgliederndes des Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e. V. (SGMV) im Frühjahr 2019 gepflanzten 24 roten und 12 weißen Rebstöcke haben sehr zur Freude der Vereinsmitglieder zahlreiche Trauben entwickelt. Besonders der sachkundigen Pflege des Vereinsmitgliedes Hans Kovacs und der regelmäßigen Bewässerung durch weitere ehrenamtlich im Verein organisierte Mitglieder ist es zu verdanken, dass die Reben die Trockenphasen in diesem Jahr so gut überstanden haben. Am 06.10.2020 trafen sich nun 14 Vereinsmitglieder zur ersten Weinlese am historischen Ort. Insgesamt konnten 17 kg Weintrauben geerntet werden. Das war mehr als sie sich erhofft hatten.
Somit ist es dem SGMV gelungen, den Herzoglichen oberen Küchengarten aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken, wie es im vorigen Jahr anlässlich des Internationalen Welterbetages versprochen worden war. Gleichzeitig dokumentiert der Verein damit auch seine Bemühungen zur Anerkennung des „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ als UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Mitglieder des SGMV werden sich auch weiterhin mit Fleiß und Enthusiasmus um das Gedeihen der Rebstöcke kümmern und hoffen, den Ernteertrag im nächsten Jahr noch steigern zu können.
Die Schleifmühle am Faulen See
300 Jahre Produktions- und Alltagsgeschichte am Rande des Schweriner Residenzensembles
Von Ralf Gehler. 239 Seiten, s/w und farbige Abb., gebunden, Hochformat 16 x 23,5 cm, herausgegeben vom Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V., erschienen Sept. 2019; gefördert durch Mittel der Kulturförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Bezug:
- Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V.
- Thomas-Helms-Verlag Schwerin
- Amazon
- lokaler Buchhandel in Schwerin
ISBN 978-3-944033-54-9 | Preis: HC 24,80 Euro,
ISBN 978-3-944033-55-6 | Preis: SC 16,80 Euro
Ralf Gehler, Jahrgang 1963, Dr. phil., studierte 1990 bis 1996 Europäische Ethnologie u. Neuere u. Neueste Geschichte an der Humboldt Universität Berlin, seit 2014 freiberuflich unter anderem im Mecklenburgischen Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß tätig, hat im Auftrag des Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e. V., Trägerverein der Schleifmühle Schwerin, 2016 / 2017 die Umgestaltung der Museumsausstellung Schleifmühle wissenschaftlich betreut und war federführend für die Ausstellungstexte. Auf Grundlage dieser Arbeit hat er eine Monografie verfasst, die dem o.g. Thema gerecht wird und kulturgeschichtlich bzw. technikinteressierten Lesern einen Einblick in einen Teil mecklenburgischer Geschichte gibt.
Die Wassermühle am Faulen See, Bestandteil des Mecklenburg-Schweriner Residenzensemble, zählt zu den eindrucksvollsten Technikdenkmälern des Landes. Seit 300 Jahren befindet sich an diesem Ort eine Mühle, anfänglich als Pulvermühle, Lohmühle, Graupen- und Kornmühle, Steinschleifmühle (1749 bis 1856), Wollspinnerei, seit 1985 als Museum mit einer Schauanlage, die als einzige mit Wasserkraft betriebene funktionsfähige historische Produktionsstätte in Europa die Bearbeitung von Natursteinen, vor allem von heimischen Granitfindlingen, zeigt. Die im 18. und 19. Jahrhundert in der Schleifmühle hergestellten Objekte waren von überregionaler Bedeutung. Der Hofgärtner Klett berichtet 1853: „Die Schleifmühle hat für Mecklenburg einen geschichtlichen Werth, es sind aus ihr seit Jahrhunderten Kunstschätze hervorgegangen, die an vielen der höchsten Höfe Europas als Heiligthümer bewahrt worden.“
Die Lektüre des Buches ist Interessierten der Geschichte der Landeshauptstadt Schwerin ebenso zu empfehlen wie Technikbegeisterte. Sie rundet einen Besuch der Ausstellung in der Schleifmühle ab und bietet mit über achtzig Abbildungen einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Ortes und der Wassermühle.